Phil Woods (Altsaxophon) in der Oktoberausgabe von Downbeat über den Alltag eines Jazzmusikers:

Jazz zu lehren ist so ähnlich wie Frösche mästen für Schlangen. Ich unterrichte nicht, aber ich erzähle den Kids in Workshops was ich tun würde, wenn ich an einer Uni unterrichten würde. Ich würde sie in einen Bus setzen und die Fenster schwarz streichen, ihnen hässliche Uniformen geben und 400 ungeordnete Stücke Musik, die jede Menge Unisonopassagen (Klarinette, Oboe, Flügelhorn) hat. Ich würde sie 30 Stunden lang ohne Ziel im Kreis über den Campus fahren. Dann würde ich anhalten, alle raus, rein in die Plastikuniformen, auf eine dunkle Bühne ohne Soundsystem oder Soundmenschen, stimmen, Nummer 14791 ausrufen…Balgerei, um die Musik in Ordnung zu bekommen. Gut, nun packt alles weg, hängt die Uniformen auf, zurück in den Bus und wieder 30 Stunden im Kreis fahren. Nach ein paar Tagen würde ich sie fragen: Also, wer möchte daraus einen Beruf machen? Man kann die Leute vor einem Haufen Schwierigkeiten bewahren, weil, so ist das Musikbusiness. Es dreht sich nicht um Musik. Die Musik ist einfach! Es dreht sich um das ganze andere Zeug. Mit der Energie der Jugend zu spielen ist einfach, aber eine Karriere in der Musik aufrechtzuerhalten braucht viel Hingabe. Du magst einen Abschluss in Coltrane haben, aber du musst Britney Spears auf Tour spielen um zu überleben.

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