Transkript des Videosinterviews beim Elektrischen Reporter.
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Ja, der Titel kommt von Mark Frauenfelder und seiner Frau Carla Sinclair. Einige ihrer Freunde verkauften ein Magazin in den 80igern das Boing Boing hiess. Ich glaube sie machten das zuerst in Colorado und sind dann nach San Francisco umgezogen. Das war die Zeit in Amerika als Vertriebe Zines aufkauften um sie überall in den USA zu vertreiben.
Das bedeutete plötzlich Zines, die man vorher nur per Post oder in der Heimatstadt beziehen konnte – falls man sie kannte – waren überall in Geschäften im ganzen Land verfügbar. Das hatte einen Boom in Zines zur Folge, auch für Boing Boing. Boing Boing ging es eine zeitlang recht gut.
Dann machte der Vertrieb pleite und zog alle Zines mit sich weil sie auf großen Lagerbeständen sassen, und mit dem Geld aus dem Verkauf rechneten. Aber das kam nie bei den Verlagen an.
Es ging alles an die Banken. Und so kam es das Boing Boing als Print Magazin eingestellt wurde.
Zur gleichen Zeit startete Wired Magazine und die Dotcom-Blase wuchs in San Francisco und Mark endete als Managing Direktor oder Chefredakteur von Wired Online, Wired Digital. Das hielt ihn richtig auf Trab und von da an machte er viel Technologie Journalismus u.a. auch für The Industry Standard.
Eines Tages machte er einen Artikel für den Standard über Blogger, den Service Blogger.
Und er dachte sich: He, ich sollte mit einem Blog anfangen, damit ich für den Standard darüber berichten kann. Er fing also mit einem Blog an und brauchte einen Namen dafür und er nannte ihn Boing Boing und legte los.
Er frug mich ob ich für ihn während des Urlaubs als Gastschreiber einspringen könnte und als er zurückkam meinte er ich hätte einen guten Job gemacht und ob ich nicht dabei bleiben möchte.
Ich fand das eine gute Idee. Ich habe Boing Boing als Teenager gelesen. Ich habe in einer Buchhandlung gearbeitet die Boing Boing verkaufte während der Zeiten des nationalen Vertriebs. Für mich sah es also wie eine gute Sache aus. Über die Jahre luden wir noch ein paar andere Leute ein und nun haben wir einen Blog.
Mit der Einschränkung das alle Statistiken über Leser von Websites Bullshit sind, scheinen unsere Bullshit-Zahlen im Vergleich zu den Bullshit-Zahlen anderer Leute die größten zu sein. Mit Sicherheit ist unsere Bullshit-Leserschaft bei weitem die größte aller Bullshit-Leserschaften.
Ich denke das liegt an ein paar Dingen die dazu beitragen. Natürlich hoffen wir das wir guten Geschmack haben und gut schreiben. Aber ich denke die zwei anderen Dinge die dazu beitragen sind einmal, das wir sehr anschaulich in unseren Überschriften und Anfangssätzen sind.
Wir nehmen vorweg das die Mehrzahl unserer Leser und davon besonders die Mehrzahl der neuen Leser, zu Boing Boing durch eine Suchmaschine, einen RSS-Feed oder einen weitergeleiteten Link finden. Es wird also wo anders zusammengefasst. Indem wir so schreiben als ob die Überschrift das Einzigste ist was der Leser sieht, stellen wir sicher das die Überschriften derart sind: Lustigste Sache seit je! Hier klicken!
Wir bevorzugen also sehr anschauliche, einfache Überschriften die trotzdem fesselnd sind für Leute die nach einer besonderen Information suchen. Das hat uns sehr geholfen.
Der andere Punkt ist, das es uns schon sehr lange gibt und je länger man da ist, umso mehr Leute haben auf dich gelinkt, und je mehr Leute auf dich gelinkt haben, umso einfacher wirst du gefunden und umso öfter verlinken sie dich.
Das ist dieses die Reichen werden reicher Phänomen. Das ist nicht fair aber wir hatten Glück. Wir waren sehr früh da.
Ja, sicher. Wir vier leben recht gut von Boing Boing und den anderen Sachen. Boing Boing hat unsere anderen Aktivitäten immer unterstützt. Es ist wie ein offenes Notizbuch in das man all seine nützlichen und interessanten Dinge notiert, in die man verwickelt ist. Wir machen also all die anderen Sachen weiter, die in manchen Fällen unsere Hauptaktivitäten sind, selbst wenn es nicht die Hauptquelle des Einkommens ist.
Ich schreibe eigentlich Romane und halte Vorträge und berate und schreibe Kolumnen.
Von Boing Boing lässt sich also sehr gut leben. Ich könnte nur Boing Boing machen und sehr komfortabel leben.
Es gibt davon einiges in den USA. Ich bin zwar Kanadier aber ich hab mich in den USA umgeschaut und ich denke es gibt davon etwas. Ich glaube das der Aspekt falsch ist um rauszufinden was so unterschiedlich ist am Bloggen.
Der Unterschied beim Bloggen ist nicht die Nichtkommerzialität, sondern wie diese die Themen im Blog beeinflusst. Die traditionelle Verlegermethode ist, ein Thema zu finden, von dem man denkt das dazu Anzeigen geschaltet werden.
Zum Beispiel gibt es Inserenten die Anzeigen in Magazinen über Rennautos schalten. Man schreibt also ein Magazin das Leute anzieht die Rennauto-Magazine lesen und die Rennauto-Inserenten kaufen dann Anzeigen darin.
An dem Modell ist nichts falsch. Das hat einige großartige Magazine und andere Publikationen hervorgebracht, aber das ist nicht der einzigste Weg etwas zu machen.
Die besten Blogs machen es jedenfalls nicht auf diese Art. Die besten Blogs beginnen mit jemandem der an einem Thema oder einigen Themen leidenschaftlich interessiert ist und dann über das schreibt was ihn interessiert. Dann hoffen sie das es dafür Leser gibt die Interesse zeigen und das es Inserenten gibt die diese Leser erreichen wollen.
So sieht das also ein bischen anders aus. Statt Sachen zu schreiben die vielleicht Leser anziehen, schreibt man Sachen mit denen man sich ausdrückt und dann erst zieht man dadurch Leser an.
Vorausgesetzt man bleibt dabei, spielt es keine Rolle ob man Anzeigen hat oder keine. Der wahre Masstab ist ob man Sachen schreibt für die man Leidenschaft empfindet und nicht ob man dafür bezahlt wird.
„Down and Out in the Magic Kingdom“ ist ein Science Fiction Roman den ich geschrieben habe und der 2003 veröffentlicht wurde. Das war mein erster Roman.
Er beschreibt eine bessere Welt, in der alle materiellen Probleme der menschlichen Gesellschaft gelöst sind. Es gibt also genug Geld für jeden, genug Essen für jeden, es gibt genug von allem für jeden.
Wir alle leben ewig. Was bleibt also übrig? Übrig bleibt wie man die Resourcen aufteilt, die grundsätzlich knapp sind. In jedem Moment kann nur eine Person an einem Tisch in einem Restaurant sitzen, nur eine ganz bestimmte Anzahl Leute können nach Disney World gehen.
Wie teilt man also diese Sachen auf? Ich behaupte das eine Reputationsökonomie eine Möglichkeit wäre das zu regeln. Ich erfand also eine magische Technologie und durch diese Technologie weiss ein Computersystem genau was du in jedem Moment über alles denkst.
Was hältst du von diesem Blumentopf, was hältst du von diesem Restaurant, was hältst du von jedem diskreten Ding im Universum. Natürlich haben wir diese Technologie nicht aber ausgehend von der Idee das man das berechnen kann, erhält man eine Punktzahl die ausdrückt was alle Leute auf der Welt die dich kennen von dir halten.
Wenn ich dich treffe und dich nie vorher gesehen habe, kann ich mir die Punktzahl ansehen. Ich kann mir ansehen wie angesehen du in der ganzen Welt bist, wie angesehen du bei Leuten bist, die meine Freunde sind.
Darauf basiert dann die Verteilung aller knappen Resourcen. Wenn ich mich in einer Universität hinter ein Pult stelle und anfange zu unterrichten, kann ich das tun, vorausgesetzt ich habe genug Woppel – was der Maßstab ist – und bin ein Lehrer.
Wenn genügend Leute denken das ich einer bin, dann bin ich einer. Wenn ich in diesem Restaurant aufstehe und die Leute an den Tischen bediene, kann ich das, wenn ich genügend Woppel bei den anderen Kellnern und dem Chef habe.
Das ist also ein Gedankenexperiment und kein Vorschlag für eine gesellschaftliche Ordnung.
Das ist als Allegorie gedacht wie eine Menge Resourcen im Internet verteilt werden und besonders wie wir die besonderen Resourcen der Unterhaltung und anderer Ideen in einer Post-Scar-City Welt verwalten, in der Kultur aufgehört hat schwer verteilbar zu sein, im Gegenteil, wo es schwer ist zu verhindern das sie sich ausbreitet.
Das ist eine sehr verschiedene Welt. Sowas wie die Napster-Welt. Was macht man also, wenn das was vorher wertvoll war, weil es knapp war, nun kostbar ist weil es nicht beschränkt ist.
Es bedeutete für mich sich sowas wie Slashdot oder Napster mal anzuschauen, wie sie in einer Welt funktionieren in der alles was wir für wertvoll halten weil es schwer ist dranzukommen, dann noch wertvoller ist weil die Leute nicht davon lassen wollen.
Nein, ich denke nicht. Ich denke nicht das eine Reputationsökonomie – zumindest wie in Down and Out – gänzlich utopisch ist.
Wie man im Buch sieht werden populäre Ideen eher belohnt als gute. Leute die also unpopuläre Sachen sagen ziehen nicht so viel Woppel an. Auf diese Weise werden unpopuläre Gesichtspunkte von Minderheiten nicht wirklich geschützt. Ich denke allerdings das es unsere Pflicht ist in einer liberalen Demokratie Ansichten von Minderheiten und Unterschiedlichkeit von Meinungen zu schützen.
Das andere Problem liegt darin, das es die gleiche Ökonomie hat wie bloggen und wie in der realen Welt. Die Reichen werden reicher.
Mit mehr Woppel zieht man also mehr Gelegenheiten an, um mehr Woppel zu bekommen, und das macht es leichter noch mehr Woppel zu bekommen. Das ist kein ideales System. Ein System mit dieser Art Schichtung der sozialen Ordnung, ohne soziale Mobilität ist kein Zeichen für eine gute liberale Demokratie.
Sicher, ja, ich denke wir sehen bereits etwas davon und das Interessanteste davon ist unsichtbar.
Es ist kein artikuliertes System, sondern eher eine Menge von Annahmen. Wesentlich ist, dass das Internet von Ingenieuren und Wissenschaftlern und nicht von Anwälten und Politikern entworfen wurde.
Wie wir Ingenieurswissenschaften und Wissenschaften betreiben hat sich nicht wesentlich seit der Aufklärung geändert und lässt sich in den Ideen Peer Review, Veröffentlichung und freien Zugang zum Wissen zusammenfassen.
Der Unterschied zwischen Alchemie und Wissenschaft liegt darin ob man anderen Leuten erzählt was man macht oder nicht. Wenn man das nicht macht und es in einem Buch aufschreibt und niemand kann es sehen – das ist Alchemie, Aberglaube.
Sobald man allerdings etwas von seinem Wissen veröffentlicht und andere Leute können darin rumstochern, dann hat man Wissenschaft.
Ich glaube deswegen wird, wenn man zum Beispiel „Control R“ drückt, der gesamte Text der Mail auf die man antwortet eingefügt. Ein Rechtsanwalt der sowas entwerfen sollte würde sagen: Das geht nicht, das ist ein Copyrightbruch.
Ingenieure und Wissenschaftler arbeiten anders: Ich veröffentliche ein Paper, gebe es dir und du machst Markierungen mit einem roten Stift. So funktionieren eigentlich unsere Email Konventionen. Wenn ich auf anworten klicke, markiere ich deine Email als ob ich ein wissenschaftliches Papier mit einem roten Stift markieren wollte.
Das ist eine Ethik, die sehr verschieden ist von der, wie sie gerade in Recht und Politik herrscht. Was wir also getan haben ist, den wissenschaftlichen Ansatz im Umgang mit Wissen in die ganze Welt zu verbreiten.
Das schlägt sich in vielen anderen Kulturen nieder, besonders in der Meshup-Kultur. Dieses Ideal des offenen Publizierens hat wirklich seinen Ursprung im Internet. Geboren in der Wissenschaft, verbreitet durch das Internet und nun findet es eine Heimat in den Geisteswissenschaften und in anderen Bemühungen.
Dieses Ergebnis der Infektion unseres Denkens durch das Internet betrifft geschäftliches und alle anderen Unternehmungen. Jetzt schreiben also auch Anwälte wie Ingenieure, verrichten ihre Geschäfte wie Ingenieure.
William Gibson spricht in seinem neuen Buch „Spook Country“ davon wie der Cyberspace erodiert, also von innen nach aussen kommt und die reale Welt infiziert, und ich denke da ist was dran.
Cyberspace war immer eine Metapher. Ich glaube Gibson oder Sterling nannten es den Ort, wo man ist, wenn man telefoniert, der Ort an dem das Telefongespräch stattfindet.
Ich hatte eine wirklich interessante Unterhaltung mit Tom Jennings, der ein System entworfen hat, das FidoNet hiess und eines der frühen Multi-Konferenz-Systeme war, bevor der Zugang zum Internet verbreitet war.
Es ist mit dem Usenet verwandt, aber man konnte daran teilnehmen ohne einer akademischen Institution oder einem großen Unternehmen angeschlossen zu sein. Es gab Nachrichtenanschlüsse, die die ganze Welt umspannten und Leute aus der ganzen Welt nahmen daran teil.
Eines der häufigen Streitthemen im FidoNet war, ob jemand das Recht hatte mit jemandem in seinem eigenen Heim so zu reden. Jemand sagt: Die Nachricht war sehr unhöflich und wer so unhöflich ist muss mein Haus verlassen. Man dachte weil die Nachricht auf dem eigenen Computer war, das die Person die die Nachricht geschickt hatte, in irgend einer Art in deinem Haus war.
Jemand sprach also mit dir in einer Art die für einen Gast des Hauses unverzeihlich war. Der Grund lag darin das der Begriff des Cyberspace noch nicht verstanden wurde und man nicht verstand das eine Unterhaltung zwischen zwei Computern über ein Netzwerk weder in dem einen noch in dem anderen sondern in einem dritten, virtuellen Raum dazwischen stattfindet. Einige dieser Schwierigkeiten haben sich mittlerweile gelegt.
Ich denke das ist einer der wichtigsten Beiträge des Cyberspace zur realen Welt.
Das vorausgesetzt, denke ich das einige der räumlichen Ideen des Cyberspace erodieren. Einige der Tools wie Jaiku und Twitter sind Beispiele für diese Information von verteilter Anwesenheit,
die – wer sagte das im Wired Magazin? – wie Clive Thompson sagte Ausdruck eines propriativen Sinnes für die reale Welt ist.
Der propriative Sinn ist fast wie ein sechster Sinn und macht es möglich den Körper im Raum zu orten und wenn man seine Zähne zusammenbeisst weiss man dadurch das sie wirklich zusammenkommen.
Er (Thompson) sagt, das wir diese Art fliessenden Sinn haben, wo jeder auf der Welt ist, alle Leute und Dinge rund um uns herum und wie sie sich anfühlen. Das ist eine der Arten wie „Cyberspace“ in unsere reale Welt hinübererodiert ist.
Wir haben gerade Nikolaj Nyholm mit seiner Präsentation über Gesichtserkennungssoftware gesehen.
Irgend jemand wird Erkennungssoftware richtig hinbekommen und wenn das passiert, wird jedes Foto im Internet plötzlich mit einem Namen verbunden sein.
Jede Person in jedem Foto wird identifizierbar sein. Das wird einen riesigen Bruch in der Privasphäre erzeugen. Fotos von denen du vorher dachtest sie wären privat, weil sie nicht deinem Namen zugeordnet werden konnten, werden plötzlich deinen Namen haben und Ehen werden zerbrechen und Kinder werden sich mit Eltern streiten, Leute werden ihre Jobs verlieren, Politiker werden stürzen, Leute werden ins Gefängnis kommen, einige berechtigt andere nicht, Dissidenten werden aufgereiht und erschossen werden oder verschwinden oder ins Gefängnis kommen.
Das alles wird passieren als Resultat davon und das ist nur einiges von Vielem. Es gibt viele Arten wie wir unterschiedliche Informationen nehmen können und sie dann kombinieren. RFID ist ein Beispiel wie das passieren wird. Es gibt da den Mythos das RFIDs nur über eine geringe Entfernung gelesen werden können.
Ich habe gerade einen hier in der Tasche von der Konferenz. Dieser RFID macht zweierlei: Wenn man diesen RFID mit Radioenergie bombardiert so das er das merkt, sendet er eine einzigartige Nummer, den Global Unique Identifier.
Das Märchen ist nun das man das nur aus einer sehr kurzen Distanz auslesen kann, weil man das nur aus geringer Entfernung auslösen kann. Wenn man das mit Radioenergie zum Beispiel vom dem Gebäudes dort oben auslösen wollte, müsste man so viel Energie in die Luft pumpen das vorüberfliegende Vögel gebraten würden und aus der Luft fielen. Das ist also nicht praktikabel.
Aber wenn man einen Leser hier in dem Pfeiler hätte würde der Leser den RFID auslösen und der RFID würde den Unique Identifier senden und wenn man da oben auf dem Gebäude eine sehr focussierte Antenne hätte und den Leser hier unten dann könnte die Antenne da oben das lesen.
Je mehr RFIDs wir in unserem Leben haben werden, desto mehr dieser Lesegeräte werden auftauchen und sich verbreiten und man wird sie überall sehen. Obendrein wird man Leute sehen, die wilde Auslöser plazieren werden, die einfach Radiostrahlung aussenden um RFIDs auszulösen, damit man alle RFIDs die an einem Ort vorbeikommen lesen kann. Man versteckt einen RFID-Bombardierer in diesem Pfosten, steht selbst oben auf dem Gebäude mit der Präzisionsantenne und dieses zweiteilige System funktioniert um RFIDs aus großer Distanz zu lesen.
Das wird einen großen Bruch in der Privatsphäre geben, denn was wir dann haben ist, das wir Leute in Raum und Zeit verfolgen können. Nicht nur durch die Polizei oder die Regierung, was schon schlimm genug ist, sondern durch Kriminelle, Schnüffler oder Rassisten. Alle werden plötzlich in der Lage sein uns verfolgen können.
Das ist grundsätzlich so, weil wir diese Systeme gänzlich ohne Kontrollen der Privatsphäre entworfen haben. Wir haben entschieden das es gut genug wäre sie ohne Kontrollen der Privatsphäre zu bauen und dachten die werden später hinzugefügt.
Das wird allerdings sehr schwer werden. Ich denke also wir werden diese gigantischen Zusammenbrüche der Privatsphäre sehen und jeder davon wird wie ein Erdbeben für die Gesellschaft sein. Es wird jede Menge Institutionen und alle Arten von Beziehungen betreffen.
Das wird es für viele von uns schwer machen unsere Leben zu führen. Es liegt eine fundamentale Würde darin ein Privatleben zu haben. Das liegt nicht daran das einiges zum Schämen wäre.
Sondern nur weil sie einfach nicht öffentlich sind. Jeder von uns pupst. Da gibt’s sogar ein Buch: Jeder pupst! Wir gehen alle zur Toilette und pupsen. Aber man muss schon sehr speziell sein damit man das in der Öffentlichkeit machen möchte.
Da ist nichts falsch dran, aber es ist privat, ist persönlich. Ich denke wir werden davon etwas verlieren und das ist wirklich eine Schande.
2 Gedanken zu „Interviewtranskript: Cory Doctorow beim Elektrischen Reporter“