Die eine Hälfte der Leute ist gekommen um zu erfahren, welchen Baum sie in diesem abenteuerlichen Wald als nächstes fällen sollen. Die andere Hälfte hat schon einen Baum gefällt und reicht das Holz herum. Aber alle sehen in dem Wald keine Begegnung auf einer Reise, auf der man den einen oder anderen Baum fällt, um die Reise fortsetzen zu können.
Auf diese Weise ist der Wald angefüllt mit Geschnatter, Geraune und Folklore, Siegen, Niederlagen und Legenden. Während die einen eifrig einen Baum nach dem anderen fällen, stehen andere herum und rätseln, welchen Baum zu fällen sich wohl lohnte. Baumberater geben ihr wohlfeiles Urteil ab, während das Volk angewiesen wird mit seinen Macheten einen Weg durch das wuchernde Grün zu hacken. Kreischende Makaken mit lila Haarbüscheln schwingen sich auf den größeren Riesen von Ast zu Ast und proklamieren das zur unterhaltsamsten Fortbewegungsart (irgendwie kommt man immer von A nach B).
Zwischen den Wurzeln alter Bäume hocken Druiden und simpeln über die wahre Art der Wurzelpflege mit Ajax. Dort hinten grummelt ein Schrat über seinem silbernen Teegeschirr und berichtet von eigennützigen Baumfällern, denen die Pflege des Waldes nichts bedeutet. Und während jeder so seine eigene Art im Umgang mit dem Wald hat, gibt es Indizien das hinter dem Wald eine andere Landschaft beginnt. Das Fällen, Pflegen und Katalogisieren beschäftigt alle jedoch so sehr, daß der Wald zur Bühne der ewigen kleinen Dramen gerät. Vergessen wird, das er eine Station auf der Reise war. Und wie jede Reise lebt auch diese von Bildern, die über den Wald hinausweisen, und die jedem wahren Buschmann Angst einflössen. So fällt jeder mit seinem je eigenen psychischen Repertoire über die Stationen einer äonenlangen Reise her und richtet sich im Maut ein, den die Mühle der eigenen Verzerrungen bietet.
Igendwann lichtet sich aber jeder Wald und wer dann den Wald nicht im Bewusstsein der Reise durchschritten hat, dem zerfallen Holz und Heldentaten zu unbegriffenen Details im Gepäck.