Die Optik mit der ich auf die Technologien und Entwicklungen in dieser Welt schaue, bestimmt auch welchen Trend ich zu sehen meine und wie ich ihn bewerte. Wo der Eine den Untergang der Welt sieht, entdecken andere den Aufgang einer neuen. Filter und Wertesysteme sind die Reflexzonen unserer Weltdeutungen.
Gleichzeitig ist die Sozialisation und Initiation in eine Weltdeutungskultur – ob Wissenschaft, Attac oder Kneipe an der Ecke – Garant dafür, das gesehen wird, was gesehen werden muss. Solange gesellschaftliche Veränderungen langsamer als die Entwicklung der Weltmodelle erfolgte ging das noch an.
Was aber wenn sich die Veränderungen in Zyklen einstellen, die der Modellentwicklung keine Zeit lässt? Bizarr. Genau: Bizarr. Die Deutungen werden bizarr. Was gestern noch ein funktionierendes Vergrößerungsglas war, kann unter den heutigen, beschleunigten Bedingungen zum Kirmesspiegel werden. Bestes Beispiel der Prozeß gegen Alvar Freude.