Virgin Earth Challenge: Technologie als Klimaretter

Wenn sich alle morgen an den Händen fassen und plötzlich unheimlich dolle umweltbewusst werden – auch die Essers und Breuers der Welt – dann könnte innerhalb von 10 Jahren sehr viel weniger CO2 in der Atmosphäre landen. Die Mengen, die wir allerdings bis heute auf ihre Reise in die Atmosphäre geschickt haben, hindert das nicht, sich in die vertrackten Feedbackschleifen des Klimas einzureihen und für Unbill in den nächsten Jahrzehnten zu sorgen.

Wenn alle Trendmodelle stimmen, kann uns das also nicht davor bewahren global soziologisch, ökologisch und okonomisch in den nächsten Jahrzehnten Achterbahn zu fahren.

Das Zeug muss also raus. Ein anderer Ausdruck für: Re-Terraforming. Das haben auch Al Gore und Richard Branson begriffen und haben am 9. Februar den Virgin Earth Challenge ausgelobt. Schlappe 25 Mio $ für:

Eine wirtschaftlich funktionsfähige Technologie, die nachweislich jedes Jahr über die Dauer von 10 Jahren eine Netto-Reduktion von anthropogenen, atmosphärischen Gasen erbringt, und so zur Stabilität des Weltklimas beiträgt.

Ich vermute das wird unter anderem dazu führen, dass Nanotechnologie auf die Liste der möglichen Klimaretter kommt. Al Gore sass übrigens schon 1991 in einem Hearing über molekulare Nanotechnolie, mit Eric Drexler als einem der Referenten.

Auf eine vertrackte Art steht uns in Krisen immer nur die Tür offen, die zu weiterer Komplexität führt. Als ob zunehmende Unwahrscheinlichkeit für die unsichtbare Hand der Evolution das Werkzeug zur eigenen Selbsterkenntnis wäre…

via Jamais Cascio
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