Aus den Tiefen meiner digitalen Archive. Ein Diagramm das ich circa 1997 aus Anlass einiger Vorträge über die technologische Singularität entworfen habe.
Einiges war damals schon klar vorgezeichnet, einiges ist wieder vom Radar verschwunden wie z.B. Hugo deGaris und seine BrainBuilderei. Plattenspeicher: unterschätzt. Der Robotikstrang müsste heute weit in den Vordergrund gerückt werden, sowie alle Entwicklungen rund um die lütten RFIDs. Die Rechengeschwindigkeit von Supercomputern entwickelt sich ganz nach Projektion, eher das sie sich ein wenig durch unerwartete Durchbrüche noch beschleunigt. Schrittmacher für alles ist natürlich wie gehabt Moore´s Law.
Was fehlt und ein neues Diagramm erforderlich macht: WiFi, XML, Grid-Computing, Softwareproduktivität… Manche dieser Stränge sind nicht so klar zu fassen wie die Anzahl der Transistoren auf einem Chip, und können unerwartete Sprünge machen.
In so einem Rahmen fällt dann auch auf, das Phänomene wie Blogs und RSS/XML disruptiv in dem Sinne sind, das sie keine gewaltigen technologischen Durchbrüche benötigt haben, sondern eher einfache Ideen sind, die einem Bedürfnis entgegenkommen. So etwas kann – nein wird! – immer wieder passieren.
Ein weites Feld für jedes Szenariodenken ist die Interaktion zwischen diesen Technologiesträngen, sowie ihre gesellschaftlichen Auswirkungen. Ein weites Feld, auf dem mancher schutzlos im Sturm stehen wird. Segel setzen oder einholen?
Dich wundert nicht des Sturmes Wucht,
du hast ihn wachsen sehn;
Rilke