Peter Voss: 5 Jahre bis AGI

In seinem Vortrag auf dem Singularity Summit II hat sich Peter Voss mal wieder festgelegt. Letztes Jahr avisierte er für 2008 eine AI, dieses Jahr vor 800 versammelten Singularity-Afficinados bietet er eine Zeitspanne von 5 bis 10 Jahren an.

[audio:peter-voss-5-years.mp3]

How far are we from AGI? Well, it´s up on the slides. I guess it´s going to be recorded. I believe we are much closer to it than most people believe. Almost certainly less than 10 years and quite likely less than five.

Ich übersetze das mal mit: Mit Sicherheit weniger als 10 Jahre und wahrscheinlich weniger als 5. Vergleicht man das mit seinen Äusserungen von 2006, hört sich das schon etwas konservativer an. Konservativ im Vergleich zu sich selbst natürlich. Im Big Picture hat das immer noch die Ausmaße von 100 Al-Kaidas samt konvertierendem Papst. Aber wen interessiert das wenn alles was bei so einem Summit herauskommt eine handvoll Audioclips für den Liegestuhl auf einer Hochglanzseite sind, mit den seit 15 Jahren bekannten Argumentationslinien samt Zuckerbrot und Peitsche?

8 Gedanken zu „Peter Voss: 5 Jahre bis AGI“

  1. Eben nicht und deswegen moser ich ja auch. Voss redet sich natürlich heraus, das sie ein „stealth“-Projekt sind und er nicht reden kann. Andererseits hat er einen großen Teil seines nicht unbeträchtlichen Vermögens darin verwettet und ein Dutzend Festangestellte bei Adaptive. Trotzdem: Wer sich so raushängt sollte nicht im Jahresabstand seine Prognosen immer weiter rausschieben. Sonst könnt man ja denken…

  2. Hey nichts gegen die Audioclips ich hör sie gern beim Joggen oder Zugfahren^^
    Was die Prophezeiungen angeht… da bin ich sehr skeptisch und bei allem was man über Kurzweil sagen mag, meiner Meinung nach ist er da einer der Glaubwürdigeren da er seine Behauptungen wenigstens mit Argumenten untermauert, wenn auch er natürlich immer sehr naiv-optimistisch klingt. Voss und Goertzel und co. will ich hier keine Lügen unterstellen, schließlich arbeiten die ja hart an AGI, aber eventuell doch etwas Zweckoptimismus. Viel interessanter wären für mich wirklich mal Leute mit stichhaltigen(!) Gegenpositionen, aber da scheint es nicht wirklich was zu geben, evtl. können Sie mir da weiterhelfen?

  3. Ich hab auch nix gegen ein bischen O-Ton. Wenn ein Thema noch auf der GandhiCon 1 oder 2 Ebene verhandelt wird, sind solche Events für die interne Kultur einer Idee sehr wesentlich. Kuscheln auf hohem Niveau sozusagen. Aber eigentlich wiederholt sich alles seit fast 20 Jahren, seit der ersten längeren Diskussion zur Singularität in der alt.sci.nanotech-Group.

    Was seit vielleicht 5 Jahren neu ist, ist der neu erstarkte Glauben(!) eine AGI bauen zu können. Ob das hinhauen wird? Keine Ahnung.

    @Singularitycritic: Ich habe aus diesem Grund vor Jahren schon bei Deli den tag Singularitycritic eingerichtet. Alles was mir bis jetzt untergekommen ist lässt sich allerdings auf die brilliante Formel reduzieren: Geht nicht! Warum? Na ja, weils nicht geht.

  4. @Singularitätskritik: Ist leider oft sehr unkritisch. Meine Version warum ich da Zweifle ist das ’nur‘ menschliches Bewusstsein als Werkzeug zur Herstellung eines künstlichen Bewusstseins ein Paradoxon ist. Kann man sich der Funktionsweise von Bewusstsein so bewusst werden das man es nachbauen kann? Aber wenn es doch gelingt … was ich trotz meiner Zweifel nicht für absolut unmöglich halte … dann wird sich das Bild so rasant entfalten das selbst den kühnsten Träumern die Spucke wegbleiben wird. Also denke ich das die meisten Kritiker meinen das es nie zur Singularität kommt weil Vorbedingungen nicht als nicht erfüllbar erscheinen. Nicht das sie nach dem Eintreten der Vorbedingungen zur Singularität eine andere Entwicklung erwarten.

  5. Hm ja das Argument hab ich auch schon öfter gehört. Welcher Umstand würde denn den Menschen daran hindern den Mechanismus oder die Prinzipien zu verstehen die hinter Dingen wie Intelligenz und Bewusstsein stehen? Gibt es für diese Annahme irgendwelche Anhaltspunkte, außer der Tatsache dass es bis jetzt noch nicht gelungen ist?

  6. Zum Beispiel der Umstand das Bewusstsein und Intelligenz keine Dinge sind. Wir haben Nomen dafür entwickelt um es zu beschreiben, aber in Wirklichkeit ist Bewusstsein ein Prozess und Intelligenz ein Faktor. Wir haben ja noch nichtmal eine Ahnung warum Menschen ein Bewusstsein haben und Tiere angeblich nicht … man kann darüber trefflich streiten. Tiere können fast alles was wir auch können und genetisch sind sie fast identisch mit uns. Tiere können lernen, haben Erkenntnisse und wissen instinktiv wann sie besser wegrennen. Kleine Schmetterlingsraupen sind teilweise so intelligent eine rafinierte Tarnung für die Zeit ihrer Verpuppung zu konstruieren die die Wahrscheinlichkeit gefressen zu werden um über 60% senkt. Intelligenz braucht kein Gehirn hat Dittfurth dazu geschrieben.
    Die Wissenschaft ist sehr gut darin Dinge zu erforschen und leider nicht so gut darin redundante komplexe selbstregulierende Systeme zu überblicken … geschweige denn zu bauen. Wir leben unter so großem Einfluss des Matrialismus das es auch nicht wirklich einfach ist soetwas zu erdenken.
    Das sind in etwa die Anhaltpunkte die ich einigermaßen in Worte fassen kann. Ich hatte die ganze Zeit beim Schreiben das Bild vor meinen Augen das man ein Gefäß nicht in sich selbst stecken kann .. aber konnte irgendwie nicht richtig ausdrücken was das mit dem Thema zu tun hat.

  7. Hört sich nicht schlecht an, obwohl ich ja sehr stark dran zweifele – um es mal mit durch die Blume zu sagen. Voss hat ja schon öfters sowas angekündigt…..

    Also ich glaube, dass die „heiße Phase“ ab 2020 beginnt und wenn wir Glück haben, es bis 2030 geschafft sein wird.

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