Zukunft lebt nur in unserer Erinnerung. Wir kombinieren und morphen Bilder bis etwas entsteht dem wir das Attribut Zukunft zueignen.
Das Projekt Cyc ist eine der ältesten Ikonen der künstlichen Intelligenz, dessen Schöpfer Douglas Lenat in diesem Google Talk Video das über 20 Jahre alte Projekt und seinen heutigen Stand beschreibt. Die Schlüsse die Cyc ziehen kann, sind heute noch erstaunlicher als 1997, als ich Cyc in einem meiner ersten Vorträge über die technologische Singularität erwähnte. Und es wächst und wächst. Und dann in Minute 56 kommt ein sehr entscheidender Satz :
..so that we can achieve Sergey´s goal of general AI by 2020
Die Kombination aus Cyc und Google erscheint vollkommen natürlich. Und wenn es nicht Cyc sein wird, dann etwas anderes. Semantisches Verständnis ist die nächste logische Entwicklungsstufe von Suchmaschinen, die den Fluss des Wissens von der Frage zur Antwort auf diesem Planeten derart beschleunigen und rückkoppeln wird, das mir das Ziel 2020 nicht nur realistisch sondern leicht pessimistisch erscheint.
„Zukunft lebt nur in unserer Erinnerung. Wir kombinieren und morphen Bilder bis etwas entsteht dem wir das Attribut Zukunft zueignen“
Na,wenn Sie morgen ein Auto überfahren würde,dann wären Sie sicher von der zukünftigen Vergangenheit überrollt worden.
In dem Sinne, das es eines von vielen möglichen Szenarien meiner persönlichen „Zukunft“ war: richtig! 😉
Versicherungen leben ganz gut von diesen Bildern. 😉
Nun wenn das eine von vielen möglichen Szenarien Ihrer „Zukunft“ sein könnte, dann würde ich gerne wissen, wer diese Szenarios erfindet.In dem von Ihnen und mir zitierten Satz steht „wir“. „Wir kombinieren und morphen….“. Ist das ein kollektives „Wir“, ein persönliches „Wir“ ? Ich möchte nur darauf hinweisen, dass z.B die Lebenzeit eines Menschen, die einen grossen Einfluss aud unsere Zukunft hat, im hohen Masse genetisch fixiert ist und nicht von irgendwelchen Zukunftsszenarios abhängt.
Mit dem „wir“ bezog ich mich auf die Fähigkeit des Einzelnen „Bilder“ zu entwerfen, permutieren oder zu morphen, die dann mit dem Attribut „Zukunft“ abgelegt werden. Also eher eine persönliche Fähigkeit, kein kollektives Unterfangen. Obwohl ein ganzes Arsenal von „Bildern“ natürlich zum kulturellen Bestand gehöret als Symbole, Archetypen. Denen entkommt wohl keiner so leicht.
Szenarios sind wohl eher bewusst und technisch (morphologische Tabelle?) hergestellte multiple Zukünfte mit gewichteten Wahrscheinlichkeiten. Interessanterweise würde ich einen Unfall eher als Szenario (im versicherungstechnischen Sinne) als eine Zukunft sehen, geschweige denn eine erstrebenswerte.
@genetisch begrenzte Lebenszeit: Hm… da tendiere ich dazu, das genau anders zu sehen: Zwar mag die genetisch begrenzt sein, aber die „Bilder“ die da seit je fast schon als Archetypen durch die Kulturen schwirren, sind gerade die Triebkräfte die Leute wie Aubrey de Grey und viele andere Forscher so anziehen, das sie diese Grenze herausfordern. Mithin: Ohne diese „Bilder“ und ihre ständige Anziehungskraft in unseren Köpfen würden wir immer noch nicht aus unseren Höhlen rausgekommen sein. Die Vorstellungskraft die anziehende Zukunftszenarios möglich macht ist genau der Treibstoff der einerseits nicht in allen Motoren funktioniert und andererseits dazu führt das was geschieht. Und wenn es nur der simple Wunsch nach einem Eis an einem heissen Tag ist.
In diesem Sinne existiert Zukunft nur in unseren Köpfen. Was davon realisiert wird, hängt vielleicht auch von genetischen Faktoren ab.
ruhig, Brauner; goertzel sagt, dass norvig sagt: 2030. (und larry weiss wohl bescheid)
Genauer: Philipp sagt das Siggi+Andreas sagen, das Goertzel sagt, das Peter Norvig „meint“ 😉 2030 – also eigentlich nicht innerhalb realistischer Planungshorizonte – wäre für AGI eine Hausnummer innerhalb Googles. Einige Leute sind seit gestern zumindest erstaunt wie bei Google eines der wichtigsten Themen und dessen Realisierbarkeit eingeschätzt wird. Wie Andreas bei Philipp anmerkt, kann diese Einschätzung aber schnell verändert werden, wenn aus der AGI-Ecke erste Erfolge und Demos kommen.
Nicht Goggle sondern Wikipedia müßt Ihr mit CYC verbinden. Da kommt mir übrigens ein Witz.
Douglas Lenat verbindet CYC mit Wikipedia und sagt Ihm LESE. Nach einer Stunde fragt Lenat:
„Okay CYC, was weißt Du jetzt?“ Schlagfertig antwortet CYC:“Das Du dümmer bist als ich.
Das weiss ich jetzt.“
Erklärtes Ziel von Lenat ist ja schon von Anfang an, CYC irgendwann in freier Wildbahn aka „Internet“ grasen zu lassen. Da wird die Wikipedia natürlich gutes Futter abgeben.