Da bahnt sich einer der größten politischen Korruptionsskandale in der amerikanischen Geschichte an – leider im Windschatten der MacWorld.
Ein politisches und moralisches Umfeld das Menschen wie Jack Abramoff hervorbringt, erzeugt einen Fallout der noch jede Nacht im fernen Germany in den Spamfiltern zu bewundern ist. Die wirklich Mächtigen bloggen nicht, sie spammen die demokratischen Subjekte mit iPods oder XBox zu, damit diese sich die Finger wund bloggen über Gadgets, Bands mit 2 Akkordliedern oder Mac vs. Windows vs. Linux „Diskursen“.
Die S-Kurve, in deren Knie wir unser Schleudertrauma leben und es „flexibel“ nennen, wird auch von Giganten der Macht bewohnt, die mittels der wohlfeilen Werkzeuge andere, sehr biologische Netze spinnen, die uns verborgen bleiben weil Privatheit und Anonymität uns noch wichtiger scheinen als die unsichtbare Macht, deren Auswirkungen allerdings später in aller Öffentlichkeit diskutiert werden dürfen. Moderne Demokratie: eine Ansammlung von Aftergedanken.
Der Kampf um unser endliches Aufmerksamkeitsbudget wird in der Des-Informationsgesellschaft mit knochenharten Schecks, Schocks und Katzenblogs geführt.
Die zunehmende Beschleunigung wird die Knochen der Macht immer häufiger unter dem paternalen Lächeln der Bushs, Schröders, Putins für kurze Momente herauszentrifugieren. Grad lang genug um bei der Wahl zwischen 2 iPod-Geräuschen zu zögern.
Wer erst bei der Wahl zögert .. der zögert definitv zu spät.
Es kracht im Gebälk und langsam reicht die Ablenkung nicht mehr aus um das Ganze zu übertönen.
Heute morgen bin ich an einem Möbelhaus vorbeigefahren an dem ein riesiges Plakat hing auf dem über den drei Farben ‚Schwarz Rot Gold‘ die Worte „Wirtschaftswunderjahr 2006“ standen. Daneben prangte ein überdimmensionierter Euro unter dem wiederrum stand „Wir tun was!“. Sowas sind Impressionen, die mich selbst morgens aus meiner Friedlichkeit reissen und mich laut fluchen lassen.
Ich spiele echt mit dem Gedanken aktiv zu werden und irgendwelche unsinnigen Provokationen zu veranstalten.
Und das wird dann höchstens verwurstet von den für die lieben Produkterzeuger (in naher Zukunft: Assembler?)arbeitenden Umfragefirmchen.
So gibt es bereits die Statistik zu den internationalen Markenboykottgewohnheiten.
Der Trugschluß ist, daß unser – ich zitiere – endliches Aufmerksamkeitsbudget – mit pöbelnder Reklame zwangsweise gefüllt werden könnte. Mit sich abnutzendem abstumpfendem Dauerbeschuß.
Nö.
Is nich.