Unbegriffen

Die Rubberbandmänner der K-IV-Ebene angeln mit Ideen. Das Lächeln hinter dem Licht jeder zerbröselten Grenze ist ein Akt des Omega-Bootstrapping. Wer den Spagat zwischen Idee und Realität nicht reitet, denkt. Genueser Schiffe treiben jederzeit durch die Lüfte um unseren Kompaß zu entführen. Die Glut eines entzündeten Kompasses vererbt sich ohne Mühe. Link ist Brand. Netz ist Vergessen. „Ich bin“ wyrd.

30 Gedanken zu „Unbegriffen“

  1. Friedrich, der fliegende Italiener und Kompassanzünder?
    Sind wir diejenigen, die vergessen, wenn wir Orientierungslosigkeit verlinken?
    Und ist Orientierungslosigkeit reines Denken, das den Abgleich von Ideen mit der Realität vergisst?
    Garantiert Spagatreiten Realität?
    Aber was ist Realität? Ist ein herbeidonnernder Tsunami real, wenn ich seine Wirklichkeit noch nicht erfahren habe?
    Und jenseits davon: Omega. Wie real ist Omega?
    Hier eine offensive Frage: wie definieren sie den Begriff „Omega“, Herr Becker!?
    Halten Sie es hier mit Nietzsche, der Gott für tot erklärte und dennoch in seiner späten Phase eindeutig ein Mystiker war?
    Sagten Sie nicht immer, Nietzsche sei etwas für „angry young men“?
    Mein lieber Herr Becker, ich empfehle ihnen dringend, 1-2 Stunden täglich mit ihrem Arsch auf einem Kissen zu verbringen und ich meine nicht das Sesselpuperkissen vor`m Computer.

  2. Ich habe mich für andere Kissen entschieden. Meine persönlichen phänotypischen Knautschzonen. Ad Spagat: Realität scheint mir in diesen Belangen nur ein beruhigendes, säugetierisches Attribut. Deswegen ja der Spagat.“Realität“ ohne Idee und Vision ist ein blindes Experiment.
    Ad Omega: Siehe Chardin, Tipler und Kardashev. Für Hausaufgaben bin ich nicht zuständig.

  3. Wenn du dich an Chardin hältst, wäre ja das Kissen immer noch angebracht, weil der den Omega-punkt in dem Menschen Jesus (auch so ein Betriebsunfall!) sieht. Bei Tipler frage ich mich, wieso du dessen Spekulationen (die sehr lustig sind) akzeptieren kannst und von mir aus Reiki (wir wollten das Thema nie mehr anschneiden) als dumm und unwissenschaftlich verwirfst. Bei Kardashev frage ich mich, was mit „Nutzbarmachen der Energie eines Planeten, eines Stern, einer Galaxie durch eine Zivilisation“ gemeint sein könnte. Wenn das so mit Megatonnenwatt oder was auch immer errechnet wird, riecht es für mich irgendwie nach Planetenbombe.

    Der Planet Erde macht sich die Energie des Kosmos ja seit einiger Zeit schon „nutzbar“. Die Ergebnisse waren beachtlich. Jetzt kommen wir mit unserer Hybris und verwechseln Evolution mit unserem kleinen technologischen Wirrwar.

    Ich für meinen Teil möchte den „beruhigenden“ säugetierischen Realitätsbegriff, den mir meine phänotypischen Eingeweide zuflüstern, als Alpha und Omega nicht aus den Augen verlieren.

    Die Kernfrage ist, ob uns, wie in einem Staffellauf, die Lizenz zur Evolutionsübernahme per BeschleunigungBeschleunigungBeschleunigung hoch2 übergeben wurde, oder ob wir da was falsch verstanden haben.

    Aber richtig: diese Frage ist bereits entschieden, egal wie der Einzelphilosoph das sieht.

    Nur: Es IST ein blindes Experiment! Denn wer sollte diese große Vision den haben? Das transpersonale Menscheits-Ich?
    (das sich hin und wieder für einen Weltkrieg entscheidet …)

    Ich glaube, du glaubst an Gott.

  4. @Planetenbombe: Energie ist Energie. Die Motivation was man damit anstellen will ist etwas anderes.

    @Meditation: Eine seltsame Medikation Herr Dr. Zöllner 😉 1-2 Stunden … ich wüsste nicht wo ich die mal eben abzweigen könnte.

    @Blindes Experiment: Steht das nicht am Anfang jedes neuen Prinzipes an? Der Mensch der zuerst den Feuerstein mit trockenem Holz und einem anderen Stein benutzt hat hatte auch keine Ahnung was er da tat. Und das daraus irgendwann etwas werden sollte ahnte der Mensch damals wohl auch nicht so ganz. Blindes zusammenkloppen von unterschiedlichen Steinen? Zukunftsweisend?

    @Reki: Schade 😉 Ich finde das jetzt nicht soo bahnbrechend oder will Rekiheiler werden … aber trotzdem spannend.

    @Hausaufgaben: Schnell wieder weiterlesen muss.

  5. @ hermes

    Sicher: Energie ist Energie. Und Materie ist Materie. Mensch ist Mensch. Also wäre die „positive“ Motivation Omega? Was meinst du, warum ich auf diesem Punkt so impertinent rumreite („Reiten“ ist nämlich mehr als „Denken“)

    anstatt 4 Std täglich durchs Netz zu geistern (dafür ist ja Zeit da), könnte man ja sitzen …

    Sag ich ja, das Experiment ist blind. Nur der Becker spricht hier von was anderem.

    Reiki nur als Beispiel, um eine bestimmte Denkweise auf’s Korn zu nehmen. Ich sage damit einfach: wenn man Reiki-Denke verwirft, muss man das mit Tipler auch tun (tun ja auch die meisten)

    Hausaufgaben: ich halt es da wie früher in der Schule. So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Aber wenn Siggi rügt, ich hätte sie nicht gemacht, muss ich manchmal Nachsitzen.

    @siggi
    Trotzdem hätte mich interessiert, was mit Omega gemeint ist, in diesem Blogg. Ein Cocktail aller obengenannten Definitionen??

  6. Da nicht jeder bei der Lektüre so systematisch vorgeht wie Herr Wasserfuhr, habe ich mich mal bemüssigt gefühlt die Punkte, die ich anscheinend regelmässig wiederholen muss auf einer Seite zu versammeln. Hier also Siggis vorläufige Werkzeugkiste (unvollständig & vorläufig)

    @Chardin: Sein Werk ist mir auch ohne seine Defintion von Omega gut genug. Auf Erics Anfrage hatte ich das schon mal betont.

    @Staffellauf: Meiner Ansicht nach haben „wir“ da nichts falsch verstanden, weil „wir“ das gar nicht verstanden haben. Für 99% der Spielteilnehmer stellt sich diese Frage überhaupt nicht.

    @Omega und Experiment

  7. Mit Omegas halte ich es so: Wenn irgendetwas zuende oder fertig ist ist es Tod. Omega steht für mich für einen Tod. Unabhängig davon, das Tod immer neues hervorbringt … trotzdem erstmal Tod.

    4 Stunden surfen im Netz 😉 Gut das du drauf kommst, denn ich habe diesen Monat mal privat kein Internet zur Verfügung. Wird alles bezahlt 😉

    Zum Thema Tippler halte ich mich mal ganz brav bedeckt bis ich wirklich kapiert habe, was er sagen will. 😉

    Bei mir hat sich das mit den Hausaufgaben verselbstständigt. Während ich Sie früher meilenweit gegen den Wind gerochen habe (und sie umschifft habe wo es nur ging) bin ich jetzt mit den von mir selbst auferlegten Hausaufgaben voll überlastet.

    @Staffellauf: Hehe 99% finde ich immer schlimm. Aber ich weiss was du meinst 😉 *DDR Wahlergebniss Warnglöckchen ausmacht*

  8. @Chardin
    Soweit ich ihn begreife, hat er Gott in seiner Gleichung. Du nicht. Ok.(Wollte dich natürlich nicht beleidigen, sondern aus der Reserve locken)

    @Omega
    ist für dich laut „Werkzeugkoffer“ das letzte Ziel. (Aber nicht Gott)

    @Gott
    Versuch doch mal, in deine Ontologische Gleichung anstatt Omega Gott einzutragen. Ändert sich was im Sinne von Ockham?

  9. Der Nachhilfeunterricht von heute morgen hat ergeben, dass auch Frank J. Tipler seinen Omega-punkt mit Gott gleichsetzt. Jetzt muss ich doch mal prüfen, ob wenigstens Kardashev garantiert atheistisch an die Sache rangeht.

  10. Ist mir bekannt. Läuft auf die Gleichung Omnipotenz = Gott hinaus. Wems hülfet… notwendig ist es nicht. Klar ist auch, das umgkehrt ne Ameise mich in jedem Falle anbeten würde. Was der Ameise auch nicht weiterhilft, da ich so meine Launen habe.

    @Lala: Bischen plakativ. Und die Melodie kann man nicht pfeifen. 😉

  11. Wanderameisen haben auch so ihre Launen und kommen mit für uns tödlichen Weltzuständen höchstwahrscheinlich besser klar.

    Omega ersehnen, anstreben, wollen … wie die Motten, die ins Licht taumeln … wer würde da denn an William Blake denken? Wen würde das an sowas altmodisches wie den Gottesbegriff gemahnen??

    Du hast vielleicht den Eindruck, ICH hätte dieses schmutzige Thema hier eingeführt. Aber das tust du schon selbst, wenn du (und deine Spekulantenfreunde wie Tipler) um das „letzte Ziel“ rumschleichst wie die Katze um den heissen Brei, aber Omega immer NACH DRAUSSEN, INS WELTALL, IN EINE FERNE ZUKUNFT verlegst.

    Der Betriebsunfall Buddha kümmert sich übrigens auch nicht um Gott. Er leugnet nicht und bekennt sich nicht.
    Aber sein Vorschlag lautet: die Richtung, in die geforscht werden muss, muss umgekehrt werden.

    Und da muss ich dem Propheten Siggi recht geben: für unsere aktuellen Probleme scheint (!) Buddhas Rezept zu lahmarschig zu sein. Es sei denn, es bildet sich eine kritische Masse von, hm … STARKER NI (Natürliche Intelligenz),womit wohl nicht zu rechnen ist. By the way: wie weit ist die sogenannte Starke KI eigentlich?
    Ist die Tech-Sing eigentlich auch mit der Schwachen KI möglich?

    @lala: sicher, ich liebe diesen raunenden Kitsch. Sonst würde ich mich kaum in diesem Blogg tummeln. (smilie)

  12. Oh, spam verbreiten macht spass:

    ein neuer Song für meine neue cd „redesign the world“ … heute Nacht, angeregt durch sience fiction, produziert zu Ehren der Galaxie. Er heisst „kardashev`s scale“ (sowas wie 4 mb glaub ich) .
    Den darin rezitierten Text findet man auch hier. Das wird bei Soleilmoon ein Hit!

  13. Ich glaube, das man jedem Atheisten nachweisen kann doch an Gott zu glauben.
    Genau wie man jedem fundamentalistischen Christen nachweisen kann, das er eigentlich nicht an die Bibel glaubt.
    Ich hab beides schon gemacht und erlebt 😉
    Ich sehe den Punkt Omega aber nicht als Gott (obwohl ich an etwas göttliches glaube), denn es ist ein Endpunkt ein Todeszustand und Gott ist für mich sowas wie ‚Das Prinzip Leben‘. Darin beisst sich das bei mir.
    Ich weiss auch nicht ob ich den Punkt Omega anstreben will/soll/kann, denn letztlich ist es ein bisschen egal weil irgendwann sowieso alles darauf hinausläuft.
    Zum Thema schwache und starke KI. Also eine Singularität wird man mit schwacher KI IMO nicht erreichen. Denn damit sind Expertensysteme und andere künstliche Intelligenzformen gemeint, die nicht selber dazulernen sondern aus einem angelegten Wissenspool schöpfen. Trotzdem sind schwache KIs das was wir warscheinlich zuerstmal erleben werden. Sowas wie Smartframes aus Shadowrun *fg*. Wenn es eine starke KI geben kann (wovon ich nach wie vor nicht überzeugt bin) dann wird Sie überraschend das Licht der Welt erblicken. Da wo wir nicht mit rechnen. Aber davor ist sooo sauviel zu begreifen über das menschliche Bewusstsein und das ist mit der Frage verbunden, ob wir überhaupt begreifen können wie wir begreifen ^^. Ein Computerprogramm voller Paradoxien 😉

  14. „Omega“ ist eine Gedanken -von mir aus auch eine Gefühls-konstruktion, genau wie „Gott“. Es existiert für alle Zeiten dieser Welt nicht für den wissenschaftlichen Zugriff. Unbewiesen. Und wir können nur glauben oder nicht, dass es aus der fernsten Zeitlosigkeit wie ein Magnet saugt oder die Geschicke lenkt. Da sind wir dann schnell bei Fatalismus und Passivität. Deshalb haben erstmal die Atheisten meine Sympathie, solange sie keinen Fundamentalismus draus machen und die Verantwortung erkennen, die aus ihrem Atheismus erwächst.

    Aber Omega existiert offensichtlich hier und heute in uns, als menschlich, allzumenschliche Sehnsucht und Unruhe und Vision auf Höheres hin. Wir arbeiten dran. Das kosmische Omega in uns ist der Motor. Aber das Aufspüren des inneren Omega in einem ersten axiomatischen Schritt als phänotypischen Zeitvertreib und deshalb für den weiteren Verlauf der Welt als überflüssig hinzustellen, und dann in einem zweiten Schritt alles in eine wilde Zukunftsvision nach außen zu projezieren, halte ich für einen genotypischen Kardinalfehler.

  15. Wilde Zukunftsvisionen sind natürlich ein Fehler. Aber wo zieht man die Granze? Schon dabei, das man sich erträumt irgendwann einmal den Job zu haben, den man sich wünscht? Und wo sind wir wenn wir diese Wünsche/Visionen nicht haben? Gerade als Atheist 😉 Dann währen wir doch Nihilisten. Und warum nicht von etwas reden und träumen, das in nicht greifbarer Zukunft liegt? Da gibt es doch keine Gesichterten wissenschaftlichen Beweise, warum das schlecht sein soll. Mein Wunschjob liegt für mich persönlich auch in einer nicht greifbaren Zukunft.

  16. Die Grenze ist: wissenschaftlich/unwissenschaftlich.
    Diese Grenze ist unser Horizont und verschiebt sich jeden Tag.
    Aber eben nicht durch haltlose Spekulation.
    Genau deshalb setze ich hier dem Siggi gerne sein geliebtes Ockhamsches Rasiermesser an die eigene Gurgel.

    Ansonsten lasset uns träumen, visionieren, spekulieren, tanzen und springen was das Zeug hält … solange wir es als solches erkennen. Sonst unterscheiden wir uns nicht von Wahnsinnigen.

  17. Du sagst einerseits,das sich der Horizont täglich verschiebt. Aber wer sorgt dafür das Sie sich bewegt? Ich glaube das es genau diese ‚haltlosen Spinner‘ von heute sind, die die den Ideen der Zukunft Vorschub geben damit Sie irgendwann auch über den Horizont kommen.
    Es gibt natürlich unter diesen ‚Spinnern‘ diejenigen, die irgendwann ernst genommen werden und die anderen die auch nach Ihrem Tod echte Spinner werden. Herrn Becker zähle ich auf jeden Fall zu den ersteren. Aber auch die zweite Kathegorie enthält Personen mit denen wir uns als Menschheit heute immer noch beschäftigen. Münchhausen, Till Eulenspiegel und all die anderen die mir gerade nicht einfallen.
    Die geneaue Trennlinie zwischen Wissenschaftlichkeit und Unwisschenschaftlichkeit müsstest du mir erstmal so allgemeingültig definieren können das ich nicht sagen kann, das es eine Kulturvorstellung ist.

  18. Na, da würde ich sagen: bitte Siggi, erklärs ihm, wie du es mir bei jeder sich bietenden Gelegenheit unter die Nase reibst! (zwinker)

    Fragestellung/Hypothese, Theorie/Experiment, Verifikation/Falsifikation!

    Und wenn man hiervon ausgeht, kann man Tipler nicht auf der wissenschaftlichen Seite sehen. Wie sollte man zu seinem Omegapunkt ein Experiment durchführen? Aber vielleicht gibt er ja selber zu, dass er hier spekuliert, das weiss ich nicht…

  19. Ich bin mir sehr sicher das der Herr Meier das alles bestimmt schon kennt.

    Immer wieder gut: Wege der Wissenschaft, Alan F. Chalmers, die Standardeinführung. In diesem Sinne ist natürlich vieles was mit Zukunft zu tun hat „naiver Induktionismus“. Kurzweil zumal.

    Bei Tipler liegt der Fall etwas komplizierter und man muss Teile seines Entwurfs, die Trendprojektion sind, trennen von denen, die einfach nur physikalisches Wissen nutzen um die Grenzen zu berechnen. So wie Kardashev.

    Letztlich leitet Tipler seine Überlegungen aus dem einfachen Axiom ab: Wenn Leben leben will, muss es gegen die Entropie arbeiten. Und dann beschreibt er was alleine mit den bekannten astrophysikalischen Theorien machbar und denkbar wäre.

    Das, was wir mit dem Begriff einer „technologischen Singularität“ verbinden ist davon einige Zehnerpotenzen entfernt. Es gäbe sehr wohl einige Beobachtungen die im astronomischen Bereich gemacht werden könnten um speziell auf Kardashev-II-Ebene da etwas zu verifizieren. Bradbury führt ca 11 astronomische Anomalien auf die mit der Hypothese von Matrioshkabrains erklärbar wären.

    Oder nehmen wir Chardin: Auch ihm ist es meines Erachtens gelungen aus einfachen Theoriefragmenten Forderungen für die Zukunft abzuleiten die verblüffend dem gleichen was wir heute haben: Beschleunigung, Internet, globale Kommunikation. Insofern ist T Chardin auch irgendwie verifiziert worden. Schwein gehabt kann man sagen. Die anderen Brabbler sind auf dem Wühltisch der Geschichte gelandet… 😉

  20. Jau also das wissenschaftliche Modell der Erkenntnissgewinnung ist mir ein Begriff. 😉
    Sogar so weit, das ich weiss, das es noch nicht einmal seine 200 Jahre auf dem Buckel hat.
    Deswegen rede ich von kulturellen Sichtweisen der Wissenschaftstheorie. Und will damit darauf hinaus, das auch die Theorie der Erkenntnissgewinnung eine Theorie ist, die sich an Ihren eigenen Gestzmässigkeiten messen lassen muss. Und somit ein variables Gebilde ist dessen wirklich axakte Abgrenzungen schwer zu bestimmen sind.
    Ich will damit nicht sagen, das wir mehr ‚haltloses rumspekulieren brauchen‘ sondern nur, das diese Form der Auseinandersetzung glaube ich zu unrecht herruntergemacht wird und für einen nachfolgenden wisschenschaftlichen Prozess sinnvoll sein kann. Und sei es nur um ganz deutlich sagen zu können, das es eine Spinnerei ist.
    Determinismusverliebtheit ist glaube ich auch nach Gödel immer noch eine Schwäche vieler Wissenschaftler.

  21. An sich bin ich der letzte, der auf Wissenschaftlichkeit in allen Lebenslagen beharrt. Wie sollte ich auch mit meinem Künstlerhirn. Genauso ist es mir zuwider, an irgendwas zu glauben. So wie mein Denken funktioniert, gehört das Unmögliche zum Allumfassenden. Wie soll ich sagen? Wie in der Mengenlehre vielleicht?

    Was mich juckt: Einmal Wissenschaftlichkeit als absolute Voraussetzung nennen, um überhaupt sinnvoll miteinander zu sprechen und unwissenschaftliches Denken mit Verachtung strafen, und auf der anderen Seite die Zügel locker und das Phantasiepferdchen hüpfen lassen, aber sich selbst noch in der Sphäre der Wissenschaft zu wähnen.
    Auf höchstem Niveau, keine Frage. Und sehr inspirierend! Aber für mich gerade deshalb würdig hinterfragt zu werden.

    Ich muss feststellen: ich glaube ja doch an etwas! An „reines“ Denken, an Geist, im Sinne von wasserklar, sauber, ungetrübt. Es ist das, was ich in Zen sehe. Jenseits der Sprache und der Zeichen. Was da hin und wieder aufleuchtet, schließt das tertium non datur ontologisch ein … Erkenntnisgewinn, den man nicht kommunizieren kann. Sobald die Sprache ins Spiel kommt, erscheinen die Paradoxien.

    Wenn Siggi vom heiligen Blitz durchfurcht wird, haut er in die Tasten. Die ein oder andere Unschärfe sei erlaubt.
    Weitermachen!

    (Und äähh, könnt ihr vielleicht mal mit diesen ewigen Smilies aufhören?)

  22. @smilies .. jo is ne schlimme Angewohnheit. Ich reiss mich mal ein bisschen zusammen hier.

    An Wissenschaft mit paradoxen Mitteln heranzugehen ist denke ich nicht falsch. Man sollte sich nur darüber klar machen, das die Mittel paradox sind und man die Ergebnisse nicht wild mischen darf. Nehmen wir einen Wissenschaftler der an einem Tag wild rumspinnt und sich irgendwelche Verschwörungstheorien macht um dann am nächsten Tag die Sache mit wissenschaftlichen Methoden anzugehen. Wenn er sich bei der wissenschaftlichen Auseinandersetzung eben nicht auf das Spekulieren einlässt und beim Spekulieren auch viele Faktoren einfach mal annimmt. Dieser Wissenschaftler ist für mich nicht diskreditiert sondern vielmehr jemand, der erkennt, das alles mehrere mitunter paradoxe Seiten hat. Er muss aber unbedingt dranschreiben, was jetzt das gesponnene und das wissenschaftliche ist. Und er muss sich von den ganzen ‚Elfenbeinturm-Wissenschaftlern‘ sagen lassen, das er ein Spinner ist. Auch wenn eben diese Wissenschaftler auch schon wild rumgesponnen haben und teilweise auch mit der Ernsthaftigkeit eines Kindes ‚Ihr wissenschaftliches Baby‘ verteidigen. Ein schönes Bild dafür ist die Wissenschaft von der Wirtschaft. Manche Leute glauben, das diese Wissenschaftler mit wissenschaftlich exakten Kriterien irgendwelche ökonomischen Gesetzmässigkeiten abwägen und bra bra bra. Wenn man das ganze wissenschaftlich ansieht fällt einem schnell auf

    Zur Sache mit dem teritum non datur: Dies ist meines Erachtens was anderes als die Sache mit den Paradoxien. Paul Watzlawick schreibt darüber in ‚Vom Schlechten des Guten‘ das viele Menschen dazu neigen die Welt dual zu sehen. Es gibt für alles zwei Lösungen und meistens ist eine die bessere. Viele Menschen hören auf nach der zweiten Lösung weiter nach dritten, vierten und fünften Lösungen zu suchen. Viele Menschen glauben das Sätze wie : ‚Entweder bist du für oder gegen mich‘ logisch sind. Oder das von zwei gegensätzlichen Sätzen einer falsch und einer richtig ist (‚Der König von Frankreich hat eine Glatze‘ vs. ‚Der König von Frankreich hat keine Glatze‘). Richtig ist, das beide Sätze falsch und paradoxerweise auch beide richtig sein könnten. Ausserdem ist es meines erachtens ziemlich beschränkt zu behaupten, das etwas eine bestimmte Eigenschaft hat oder nicht hat. Was ist mit einem Flummi er hat manchmal die Eigenschaft wieder hochzuspringen, aber wenn man Ihn vorher in Stickstoff tunkt hat er diese Eigenschaft nicht mehr.
    Ich glaube wirklich nicht, das Paradoxien etwas sind das nur durch unsere Sprache entsteht sondern vielmehr eine naturgegebene Sache. Etwas das eventuell sogar unbedingt erforderlich zur Bildung eines Bewusstseins ist. Aber das ist jetzt meine kleine Spinnerei, die ich leider noch nicht beweisen kann. Fakt ist, das in der Unendscheidbarkeit solcher Sätze wie ‚Der nachfolgende Satz ist falsch. Der vorrangegangene Satz ist richtig.‘ etwas steckt, das über reine Sprachungenauigkeiten hinausgeht.

  23. Prächtiger Link. Bei genauerem Grübeln würde ich – wie schon woanders mal erwähnt – allerdings immer noch dieses Gottdings über Bord werfen und sagen: es muss noch gebaut werden. (Meta-Smiley) Wie mans (wer?) dann nennet: Schnurz.

  24. Oooch, Schade.

    Aus so ’ner gewissen LSD Perspektive klingt’s doch plausibel. Das Dings ist so singulär, allwissend in sich. Dann auf einmal: hey, so isses langweilig! Und wrrroooaamm!!! Urknall. Der Trichter öffnet sich. PlasmaRaumzeitMaterieEvolutionMenschMenschmaschineHeiligeMaschinenSimulationenEwigkeit. Der Trichter schließt sich wieder. Kurzes Innehalten: WRRROOOAAM!!! Neues Spiel. Andere Wellenlängen, andere Möglichkeiten …

  25. In Anbetracht der Verschärfung der Gegensätze zwischen Evolutionsanhängern und fundamentalistischen Religionsfanatikern möchte ich versuchen, eine wissenschaftlich fundierte Aussage zu diesem Themenkomplex beizusteuern. http://mitglied.lycos.de/futuremann/

    Ich glaube, dass es unbedingt notwendig ist, die allgemeine Unkenntnis der Zusammenhänge von belegten Tatbeständen und reine Spekulation in der Darwinschen Evolutionstheorie zu beseitigen.
    In diesen Zusammenhang ist die Frage erlaubt, beinhaltet Evolution die ständige Weiterentwicklung der Arten, oder ist sie nur eine Vorspiegelung von falsch interpretierten Zusammenhängen. Falls letzteres zutreffen sollte, ergibt sich die Schlussfolgerung, dass der Tod nicht als untrennbarer Bestandteil des Lebens angesehen werden muss, weil er als Voraussetzung für die Weiterentwicklung der Arten nach Darwin nicht mehr benötigt wird.
    Das bedeutet nichts anderes, dass der Zelltod des Alterungsprozesses nachträglich im biologischem System implantiert worden ist.
    Ich empfehle wärmstens, die Publikation zu diesem Thema im Internet anzuklicken.

    Mit freundlichen Grüßen

    Ihr H.W. Spice

  26. @ Spice:

    Gähn…

    Dass die Evolutionstheorie noch nicht bewiesen ist, bedeutet nicht, dass dadurch Gott bewiesen ist.
    Wäre hingegen die Evolutionstheorie ab Erdbeginn schlüssig bewiesen, ist dadurch Gott noch nicht widerlegt.

    „Gott“ ist nur ein linguistisches Problem oder von mir aus : der notwendig blinde Fleck der Logik.
    Als solcher hat er auch schon immer (für Menschenhirne) existiert. (Meine Katze schert sich einen Dreck)

    Staunen und Ehrfurcht vor der abgründigen Existenz des Kosmos sollte nicht unser Zweifel-Organ schwächen.

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