Lineare Kreativität ist tote Kreativität

Dieser Hinweis auf eine kreative Katastrophe lässt mich grübeln. Edward DeBono gilt gemeinhin als der Vertreter praktikabler Kreativitätstechniken. Weltbestseller und Kreativität als Schulfach in Venezuela gehen auf seine Rechnung.

Was mir jedoch in dieser Gesprächsrunde auffällt ist der eklatante Mangel etwas zu visionieren, das von exponentiellen Funktionen beherrscht wird, wie zum Beispiel Moores Law. Die Exponenten von Futuristik und Kreativität haben also derartige Konzepte nicht auf dem Radar oder weit schlimmer: auf Radar, aber nicht begriffen.

Was sagt mir das? Es erinnert mich fatal an parallele Entwicklungen in der Science Fiction. Nachdem Nanotechnologie und Singularität in einigen Plots Ende 80iger, Anfang 90iger angetippt wurden, drifteten viele bekannte Autoren in die Fantasy ab. Warum? Singularität ist nicht verkaufbar, ist der ultimative Plot, der menschliche, archetypische Szenarien übersteigt. Hier auf dem Gebiet der Futuristik ein ähnlicher Vorgang: Konsequentes Durchdenken der Dynamiken ist der Zielgruppe der Kreativitätsgurus und Futuristen nicht anzudrehen. Was bleibt übrig? Ein pathetischer Kreativitätsgestus der einmal in den 60igern modern war.

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