Burma und Technologie als Politik

Der Fluss von Wissen und Information ist Politik. Während der freie Fluss seit je eher emanzipatorischen Bewegungen zu gute kommt, wissen Diktatoren schon immer was sie als erstes zu tun haben. Was mich allerdings sehr, sehr befremdet ist die auch im Kleinen beobachtbare, tägliche Entscheidung im Nachrichtengeschehen, die sich in der Linkpolitik großer Portale wie zB dem ZDF oder der Tageschau zeigt.

Während die Tageschau freizügig auf fast alle wichtigen burmesischen Blogs linkt und die Leser nicht hartherzig auf ihren Seiten hält, kann man beim ZDF sogar im Interview mit Ko Htike lange nach einem Link suchen. Closed garden Linkpolitik. In solchen kleinen Details kann sich zeigen auf welcher Seite man steht: dem egoistischen Eigeninteresse oder frei fliessendem Informationsbedürfniss. Paradoxerweise macht man sich mit so einer Haltung mit den Diktatoren gemein.

Beim ZDF sollte man sich mal fragen warum die Leute von der Tagesschau einen Grimme Preis erhalten haben.

Und weil ich mich gerade frage, was ich in dieser Situation tun kann, hier einige Links zu burmesischen Blogs:
http://burmamyanmargenocide.blogspot.com/

http://www.moeyyo.com/MM/
http://seinkhalote.blogspot.com/
http://soneseayar.blogspot.com/
http://moemaka.blogspot.com/
http://niknayman.blogspot.com/
http://dathana.blogspot.com/
http://burma-myanmar-news.blogspot.com/
http://rightorrong.blogspot.com/

Und weil solche historischen Momente eine ganz andere Ästhetik hervorbringen als unsere unwirkliche, dumme Popkultur, gestatte ich mir dieses YouTube-Video zu verlinken:

4 Gedanken zu „Burma und Technologie als Politik“

  1. Ist ja alles gut und schön, aber Du bist um ein paar Tage zu früh dran: 04.10. ist angesagt. 😉

    Und mir bleibt dabei noch ein wenig Zeit zu überlegen, wie ich thematisch die Kurve von „Burma“ zu „BWL“ hinkriege…

  2. Ja, Du hast recht. Aber das Ganze hat eine enorme Tragweite! Dank der Globalisierung sind wir heute ja mit allem und jedem verbunden. Und wer da sagt: „In Burma geschieht Unrecht“, der müsste sich eigentlich auch zu China, Russland, Pakistan (Al Kaida Rückzugsgebiet!) und einer Vielzahl weiterer Staaten äußern, mit denen viel (profitable) Geschäfte gemacht werden…

  3. Si. – Man kann Wunden verbinden oder Medikamente erfinden. Einen systemischen, verändernden „Engpassfaktor“ herausfinden zeitigt leider keine spektakulären sofortigen Erfolge.

    Ich denke das unter dem Gesichtspunkt eines Triggers für positive Veränderungen das OLPC-Projekt langfristig revolutionärer ist und mehr transformative Kraft besitzt als alle sogenannten „politischen“ Aktivitäten. Natürlich werden sich gerade die schlimmsten Systeme so eine Bombe nicht freiwillig ins Land holen. Wenn aber der freie Fluss von Informationen und Bildung ein nationalökonomischer Faktor sein sollte, dann sollte sich dieses Experiment überproportional lohnen.

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