Es ist gut die Vorurteile der Leute zu zerstören und mit Gedankenspielen zu experimentieren. Und es ist auch gut grundsätzliche Ideen zu popularisieren die ein bischen Verbesserung brauchen. Es ist gut Vorurteile abzubauen um klarzumachen das alles auch anders sein könnte. Aber ehrlich: Ich kann den Kick auch aus Design-Magazinen bekommen!
Warum ich das tue? Ich weiss es nicht. Ich liebe es und es bringt mir etwas, was andere Formen der Literatur mir nicht geben. Ich mag es wegen der Aufregung, wenn Leute über die Zukunft in einer abstrakten, blöden Art und Weise reden.
Wenn man Fiktion liest sieht man die Zukunft nicht spekulativ, sondern wie sie gefühlt und gelebt wird. Das handelt von Strukturen des Fühlens und der Bedeutung und das muss Literatur in das Spiel der futuristischen Spekulation einbringen und deswegen ist Science Fiktion etwas anderes als zB die Szenariotechnik. Es arbeitet also Ideen und Trends aus und das kann sehr wertvoll sein.
Mir erschien das sehr natürlich, denn ich habe mir den Begriff „Cyberpunk“ nicht einfach ausgedacht. Er kam aus dem kreativen Milieu der Boheme in Austin und der Popkultur und der Popmusik und anderen kulturellen Aktivitäten an denen ich als Student solcher Sachen immer noch sehr interessiert bin. Aber mit der Zeit interessierte ich mich für wirkliche, echte Trends und Kulturen die wie kleine, vorübergehende Welten sind, während die grünen Themen eher eine klare, eindrucksvolle Bedrohung darstellen und es erschien mir moralisch zwingend mich diesen größeren Themen zu widmen.
Ich habe ein Prinzip: Wenn ein Problem vor meiner Haustür auftaucht, dann schreibe ich nicht nur etwas darüber. Ich versuche dann einzugreifen und etwas zu tun, weil ich ein moralischer Akteur bin und ein Teilnehmer in der Welt und ich glaube man ist ein besserer Schriftsteller wenn man so handelt.
Als Chiapas 1998 passierte und die Rauchwolken von brennenden tropischen Dschungeln über meinem Haus auftauchten und Chikago erreichten, verstand ich das der Klimawandel, der für lange Zeit eine Idee der Science Fiction war, Realität geworden war und das sehr wenig konstruktives dagegen unternommen worden war. Also tat ich was ich konnte und griff ein.
[Zwischenfrage: Was? ]
Ich regte mich auf und begann zu agitieren und darüber zu schreiben. Ich hatte schon einige Science Fiction Romane über den Klimawandel geschrieben die das offensichtlich nicht stoppten. Also dachte ich daran effektiver einzugreifen über die Design Welt, weil die etwas näher an den Problemen dran sind.
Ich vermute ich werde später auf das Gebiet der Konstruktion wechseln. Vom Romane schreiben zum Design, dann zum Ingenieurswesen und wenn ich lang genug lebe wahrscheinlich zum Militär. Zu den Hilfsdiensten eigentlich. Das ist ein Hobby von mir. Keine NGO, ich meine ich bin nicht Greenpeace. Im Grunde bin ich ja nur ein Schreiber und Designtheoretiker und manchmal Designprofessor.
Aber wenn man sich für das Gebiet der Konstruktion interessiert und darüber schreibt und aufpasst was die sagen, wird man Teil davon. Das habe ich getan. Das mache ich immer noch, aber nicht mehr so viel wie früher, weil es mittlerweile so viele Gruppen gibt die genau das tun was ich mir erhofft habe.
Ich meine Davos widmet an diesem Wochenende seine Aufmerksamkeit dem Klimawandel. Da bin ich fast versucht den Sieg auf ganzer Linie zu erklären. Die reichsten Leute der Welt auf dem einflussreichsten Treffen sitzen da und trauern über den Klimawandel? Warum sollte ich da meine Stimme erheben? Darauf habe ich schmerzhaft gewartet.
Die Leute in Silicon Valley wie Vinod Khosla (VC) und seine Kollegen bewegen sich wirklich vom Internet hinüber zu grüner Energie. Da brauche ich nicht auch noch zu drücken. Ich denke ich bin nahe dran meine Ziele zu erreichen.
Ich denke es ist ein Mißverständnis das man um grün zu sein Fundi sein muss, zerknittert aussehen muss und einen VW-Bus fahren. Das war eine interessante Idee vor dreissig Jahren die offensichtlich nicht viel taugte. Wenn das Erfolg gehabt hätte wären wir nicht jetzt in diesen Schwierigkeiten.
Wenn wir in einem lichtdurchfluteten Gebäude wären, wäre es besser, wenn es richtig belüftet wäre, wäre es besser, wenn weniger Gifte in deinem Körper wären würdest du dich besser fühlen. Und wenn die Luft nicht so verschmutzt wäre, könntest du besser atmen und deine Kinder wären glücklicher. Wenn das Sonnenlicht auf dich scheinen könnte und nicht blockiert würde, wärst du glücklicher.
Wenn die Polarbären leben könnten und die Polarkappen nicht schmelzen würden, wäre es eine bessere Welt. Das wäre keine schlechtere Welt.
Die Schwierigkeit mit der fundamentalistischen Grünen Haltung ist, das wenn es um die Reduktion von Emissionen geht und darum so wenig wie möglich auszustossen um den ökologischen Fussabdruck zu reduzieren, dann gibt es niemanden der so grün ist wie die Toten. Weil tot sein heisst den geringst möglichen ökologischen Fussabdruck zu haben.
Während die intelligenten Grünen des 21. Jahrhunderts, wie man sie bei worldchanging.com findet aktiver sind und sich besser einmischen. Ich denke das ist logischer, menschlicher und funktioniert besser.
Ja, das 21. Jahrhundert wird grün sein. Wir werden Nachhaltigkeit erreichen. Das wird passieren. Die einzige Frage ist nur: Wie wieviele von uns werden sterben? Wirklich. Das ist ausgemachte Sache. Wenn es nicht nachhaltig ist wird es per Definition irgendwann aufhören.
Die Frage ist also ob wir den Sprung in eine neue industrielle Ordnung schaffen oder ob wir aus der alten in ein dunkles Zeitalter gestossen werden. Die Antwort ist: beides. Einige werden in ein dunkles Zeitalter gestossen und einige werden sich in eine neue Ordnung entwickeln.
Das ist ein Gleitregler bei dem wir die wenigsten gestossen und die meisten entwickelt haben möchten. Wenn man über die Zukunft nachdenkt muss man Pessimismus und Optimismus abstellen. Das sind intellektuelle Mucken.
Das ist wie wenn man ein Auge abdeckt und hofft räumlich zu sehen. Man muss über die Zukunft historisch nachdenken. Man muss darüber mit der Leidenschaftslosigkeit eines Historikers nachdenken. Man fragt ja auch nicht: Bist Du optimistisch über das 19. jahrhundert oder pessimistisch?
Ich meine damit: Es passiert Schlechtes, es passiert Gutes. Einiges Schlechte hatte später gute Aspekte, einiges Gute stellte sich langfristig als schlecht heraus. Wenn man derartige Werturteile macht, beeinträchtigt es die Fähigkeit klar darüber nachzudenken was geschehen wird.
Ich denke also die richtige Einstellung ist weder Optimismus noch Pessimismus. Es ist Engagement. Man muss sich darum kümmern und die Fakten nicht übersehen. Das ist es was wirklich zählt.
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