Vor knapp 2 Jahren hatte das National Institute of Health in den USA sich als nahes Forschungsziel gesetzt, die Kosten für die Sequenzierung eines Säugetiergenoms auf 100 000$ zu drücken. Innerhalb der nächsten 10 Jahre will man die Kosten auf 1000$ drücken.
Mir ist nicht klar was hier als nahe und was als ferne Zukunft zu gelten hat, eins steht jedoch fest: Prächtiges Beispiel für eine Unterschätzung! Unterschätzt wurde hierbei wie schnell die 100 000$ Kostengrenze unterboten werden konnte, überschätzt wurde wohl die Schwierigkeit des Problems. Klar, nachher ist immer alles leicht.
Prof. Richard A. Mathies von der UC Berkley hat zusammen mit Robert G. Blazej und Palani Kumaresan einen Chip entwickelt mit dessen Hilfe ein Genom für ca 50 000$ sequenziert werden können soll. Hier das Paper, hier die zugehörige Firma, Microchip Biotechnologies. Gut, jetzt also für 50 000. Demnächst für 10 000, dann für 1000.
Wer demnächst schon 50 000 auf den Tisch legen kann, weil der Drittsportwagen eh langweilig ist, wird wohl als Earlyadopter medizinische Vorteile geniessen, von der die Masse vielleicht in 20 Jahren noch nicht einmal träumen kann. Wieder ein schickes Element für das Puzzle der transhumanen Superreichengettos. Anders: Wie hoch ist die Lebenserwartung jenseits von 10 Mio Vermögen?
Am therapeutischen Nutzen kann man natürlich zweifeln. Aber nur solange man übersieht das auch an der Front der Gentherapie rasende Fortschritte gemacht werden. Um das Gesamtbild etwas abzurunden hier ein Interview mit James Wilson MD Ph.D., Professor an der University of Pennsylvania’s School of Medicine in der Technology Review.
Zukunft ist ein Raum, den wir mittels unserer moralischen Filter kultivieren. Für alle oder wenige?