Und wieder plöppt in einem anderen Kanal Widerspruch ad meines Zukunftsbildes hoch. Wohlmeinender, mäeutischer will ich meinen.
Nach Gibson sollen wir also keine Zukunft mehr haben, da wir in Zukünften ersticken und sie gegeneinander abwägend nur noch Risikobegrenzung betreiben. Einverstanden. Vielleicht bin ich da implizit schon einen Schritt weiter. Aus all den möglichen Szenarien habe ich mich für eins entschieden und versuche von meiner Position her das zu tun was in einem Alan Kay zugeschriebenen Bonmot umrissen ist: The best way to predict the future is to invent it.
Was den Optimismus anbetrifft, so ist der einerseits natürlich Resultat der eigenen Prägung und des milden Wahnsinns den der eigene Charakter ausmacht, andererseits das Ergebnis einer Myoptie die aus der Entscheidung für dieses Szenario folgt. Sozusagen eine Zwangsdesidentifikation von den allgegenwärtigen negativen Szenarien. Aktivistischer gesprochen: Negative Szenarien – und das sind 99 von 100 Szenarien auf jedem denkbaren Wertehintergrund – locken niemanden hinter dem Ofen hervor. Nur ein Szenario das man bejaht und Chancen für seine Realisierung sieht, ruft Aktivität hervor.
Ich finde : The only Way to predict the future is to make the future.
Das Wort ‚predict‘ meint in diesem Satz kein Abschätzen und Abwägen von Warscheinlichkeiten sondern funktioniert nach der Maxime ‚Das einzige wofür du halbwegs garantieren kannst sind Deine Handlungen‘.
Der brotlose Futurist ist ein Träumer, der sich bunte Bilder malt mit dunklen und mit hellen Farben. Seine Luftschlösser heissen Weltraumlift, Marskolonie usw.
Der Visionär hat sich mit der Realität verbunden und sucht Weggefährten für seine Idee die Welt zu verbessern. Dafür verliert er leicht den Blick für die ‚Ränder‘ seines Systems, das Ihn in seiner Komplexität gern überrascht.
Aber die Leute die wirklich etwas bewegt haben (Ghandi, Martin Luther King, Jesus uva.) haben etwas bewegt indem Sie sich selbst bewegt haben und damit zum Vorbild wurden.
Also das mit dem Grössenwahn ist eine tolle kulturelle Erfindung die es möglich macht Scharlatane im alltäglichen zu erkennen. Die Grossen Personen der Welt haben Ihr System nicht auf auf die Welt ausgerichtet sondern die Leute fanden Sie einfach nachahmenswert. Da wird dann auch Kants kategorischer Imperativ völlig durchsichtig. Deswegen sollte man meiner Meinung nach nicht versuchen Gross zu sein sondern möglichst viel ‚man selbst‘ alles andere kaufen einem die Leute auf Dauer eh nicht ab.
Danke. Klasse. Darfst wiederkommen 😉